1. Was ist überhaupt Digital Signage?
Unter diesem Begriff versteht man die netzwerkgestützte Übertragung digitaler Inhalte auf elektronische Ausgabemedien.
Das große Potenzial von Digital Signage Systemen besteht darin, relevante Informationen in Echtzeit von zentraler Stelle aus an die richtige Zielgruppe zu adressieren. Per Knopfdruck und ohne Streuverluste.
Jede Branche bzw. jeder einzelne Anwender kann die Potenziale solcher Systeme nutzen, es muss jedoch darauf geachtet werden, diese verhältnismäßig neue Technologie in die etablierte Unternehmeskommunikation zu integrieren. Erst in Kombination mit klassischen Ansprachen entwickelt Digital Signage sein volles Potenzial.
2. Was sind die typischen Einsatzbereiche?
Die Einsatzbereiche sind kaum limitiert, da die Einsatzmöglichkeiten immer zahlreicher werden. Pauschal gesprochen/geschrieben, lässt sich zusammenfassen, dass eine Digital Signage Installation immer dann eine Daseinsberechtigung erfährt, falls ein Point of Interest (PoI), oder ein Point of Wait (PoW) existiert. In diesen Momenten besitzen potenzielle Betrachter die zeitliche Möglichkeit, Zusatzinformationen zu konsumieren. Zur Veranschaulichung, sozusagen als Klammer der Extreme, folgen zwei kleine Beispiele:
- Bei Minus 40 Grad existiert eine großartige Digital Signage Installation in den Österreichischen Alpen, um Skitouristen auf Pisten- und Wetterinformationen aufmerksam zu machen und Sie parallel mit Werbebotschaften zu konfrontieren.
- Bei Plus 90 Grad existiert eine exklusive Digital Signage Installation in einer Sauna in einem Luxus Hotel, um im Notfall mit den Wellnessgästen kommunizieren zu können und Sie parallel (sehr dezent und zurückhaltend) mit Hinweisen auf die sonstigen Dienstleistungen des Hotels zu konfrontieren.
3. Was sind die Argumente für Digital Signage?
Nicht nur für jede Branche, sogar für jeden einzelnen Anwender existieren eigenständige Argumente für oder wider die Anschaffung eines Digital Signage Systems. Nachfolgend konzentrieren wir uns stichpunktartig auf die positiven Argumente, welche zum Teil kontrovers diskutierbar sind. Wir freuen uns darüber, mit Ihnen in die Diskussion zu treten:
- Prozessoptimierung
- Informationsübermittlung
- Aktualität
- Kostenersparnis
- Modernität
- Service
- Vermarktung
- Umsatzsteigerung
- Cross-Selling
- Up-Selling
- Ambiente
- Modernität
- Markenbranding
- Inernationalisierung
- State-of-the-Art
- Vernetzung
- Zukunftspotenziale
4. Was sind die Argumente gegen Digital Signage?
Wo es Licht gibt, gibt es selbstverständlich auch Schatten und deswegen ist der DS Kompass der festen Überzeugung, dass Konstellationen existieren, in welchen von einer Anschaffung abgeraten werden sollte. In Anlehnung an die Logik der positiven Argumente, möchten wir die Gegenargumente auflisten, wobei auch hier jeder Punkt einen eigenen Eintrag verdient hätte.
- Manche Planungen bewegen sich an der Grenze des technisch Machbaren, sodass spezielle Hardware eingesetzt werden muss. Investieren Sie nur dann, falls die Kosten- / Nutzenrechnung positiv ist.
- Digital Signage wird als “nice-to-have” angesehen. Die Technik sowie die Folgen sind komplex.
- Nicht alle Fachabteilungen sind in die Formulierung der Anforderungen involviert
- Die IT Abteilung ist nicht restlos überzeugt
- Man orientiert sich bei der Preisfindung an Smart TVs aus dem Fachhandel
- Das Budget beinhaltet keine langfristige Position für Inhalte / Content
- Ein Betriebsführungskonzept fehlt
5. Was macht eine gute Lösung aus?
Wichtig ist die Tatsache, dass der “Wert” des Gesamtsystems weit höher ist als die Summe seiner Einzelteile. Die eingehende Frage, welche Grundkomponenten zu einem funktionierenden System gehören, kann an dieser Stelle lediglich in einer Übersicht dargestellt werden, da jeder einzelne Punkt wiederum einen eigenen, detaillierten Eintrag verdient.
- Ein Konzept mit der Ausformulierung aller anvisierten Ziele inklusive der Benennung aller Verantwortlichen
- Ein funktionierendes Netzwerk inklusive der entsprechenden Berechtigungen
- Eine Digital Signage Software
- Professional Displays
- Player (PC Einheiten, Streaming Boxen oder Mediaplayer)
- Halterungssysteme
- Eine verantwortliche Person/Abteilung
- Schulung
- Wartungskonzept
- Inhalte
- Inhalte
- Inhalte
- Ein starker Partner, welcher die oben genannten Punkte liefert, koordiniert und dauerhaft sicherstellt
6. Worauf muss man besonders achten?
Einige Auftraggeber nehmen die Suche und Integration von Digital Signage Systemen auf die leichte Schulter, da es den Anschein hat, dass eben mal kurz Fernseher für die Wand erworben werden müssen und schon läuft es. Doch ganz so einfach ist es eben nicht. Eine Digital Signage Installation berührt zahlreiche Fachbereiche und elementar für das Gelingen ist es, zu Projektbeginn die Technik- / IT-Abteilung mit an Bord zu nehmen, da die Inhalte am Ende des Tages über das Netzwerk zu den Wiedergabegeräten transportiert wird. Sicherheitsrestriktionen, Berechtigungen, Zertifikate und Betriebsführungskonzepte sind nur einige Stichpunkte, welche nicht erst nach einer Beschaffung bedacht werden dürfen.
Einen langfristigen Nutzen sowie eine volle Akzeptanz des System werden Sie nur dann erhalten, wenn bereits in der Planungsphase die zu übermittelten Informationen konzipiert und budgetiert werden. Professionelle Inhalte kosten erhebliches Geld, dies sollte unbedingt in der Planungsphase bedacht werden. Ein professionelles Digital Signage System mit jedoch durchschnttlichen und veralteten Inhalten sollte vermieden werden, da ansonsten das Gegenteil der anvisierten Ziele erreicht wird.
7. Warum ist Digital Signage so teuer?
Der Preis ist eine relative Größe in Bezug auf die gelieferte Leistung und was für zahlreiche Branchen gilt, gilt im Besonderen für die Digital Signage Branche: “wer billig kauft, kauft zweimal.” Vor der Beschaffung und noch vor der Recherche muss die Formulierung der exakten Anforderungen sowie des Betriebsführungskonzeptes stehen. Es existieren Lösungen auf dem Markt, welche sehr günstig bis hin zu gratis (Software) sind und trotzdem einen großartigen Funktionsumfang bieten, doch ob diese für Ihr Projekt in Frage kommen, gilt es im Vorfeld zu klären.Teuer ist eine Lösung nur dann, wenn Sie nicht den erhofften Nutzen stiftet.
8. Was ist die beste Lösung?
Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten: das beste System ist jenes, welches Ihrem Anforderungskatalog am besten entspricht und welches von einem Dienstleister angeboten wird, zu welchem Sie Vertrauen haben. Eine Digital Signage Installation berührt sehr viele Fachabteilungen und ist technisch so komplex, sodass Sie eine grundsolide Planung ansetzen sollten. Es gibt nicht die beste Digital Signage Lösung, aber die beste Lösung für Ihr Projekt. Mit Marktwissen zum besten Preis.
9. Was taugt gratis Digital Signage Software?
Zum Teil taugt Freeware oder auch Open Source Digital Signage Software sehr viel und zum Teil sind diese Versionen zu mehr im Stande als manch (teure) Bezahlvariante. Es gilt aber auch hier, dass eine Einschätzung darüber, ob diese Möglichkeit für Ihr Projekt in Frage kommt, nur dann abgegeben werden kann, wenn eine grundsolide Formulierung Ihrer Anforderungen vorliegt. Es gibt noch einige weitere Besonderheiten, falls Sie sich für eine gratis Software entscheiden sollten:
- Sie müssen die Hardware von einem zweiten Anbieter erwerben
- Sie sollten Ressourcen innerhalb der IT vorhalten, um die Software zu initialisieren und zu warten ODER auf einen weiteren Dienstleister vertrauen
- Sie müssen in der Regel Abstriche bei der Kommunikation (während der Beschaffung, innerhalb des Supports) in Kauf nehmen
10. Warum sollte man keine handelsüblichen TV Geräte nutzen?
Das Aussehen ist ähnlich, die Funktionalität ebenfalls, doch existieren einige grundlegende , technische Unterschiede zwischen sog. Consumer TVs und sog. Professional Displays. In der folgenden Auflistung wird gezeigt, wie sich die Preisunterschiede erklären und welche elementaren Funktionalitäten Consumer TVs fehlen bzw. welchen Mangel sie gegenüber Professional Displays haben:
- keine serielle Schnittstelle
- keine Splitrechner, um das Signal hindurchzuschleusen
- LCD Kristalle minderer Qualität, dadurch im Zeitablauf Qualitätseinbußen
- Keine Laufzeit von 24 Stunden, sondern maximal 6-8 Stunden pro Tag
- Keine 36 Monatige Garantezeit
- Keine 12 Monatige Garatiezeit, falls die oben beschriebenen 6-8 Stunden überschritten werden
- Keine Industriebauteile
- Keine Brandlast
- Kein Betrieb im Hochformat (LCD Kristalle fließen nach unten aus)
- Keine Rücknahmegarantie
- Keine exklusiven Serviceleistungen (B2B Bereich)
- Keine 60.000 Stunden Betriebszeit, sondern lediglich 30.000 Stunden
- Keine Tageslichttauglichkeit
- Einen schlechteren Blickwinkel
- Keine Aufrüstung auf Touch
- Keine Mechanismen gegen das sog. Einbrennen
- Keine Nachliefergarantie
- Kein Whitelabel, sondern stets ein Marketingbranding des TV Herstellers
- Kein Versicherungsschutz, sollte es zu einem Schaden kommen, da zweckentfremdete Nutzung
11. Welche Inhalte sollten angezeigt werden?
Inhalte bzw. langfristige Inhaltskonzepte gelten als die Königsdisziplin einer jeden Digital Signage Installation. Die Grundvoraussetzung für erfolgreichen Inhalt ist die detaillierte Betrachtung der anvisierten Zielgruppe sowie die Analyse der äußeren Rahmenbedingungen. Dauerhaften Erfolg garantieren Sie nur dann, falls Sie regelmäßige Erfolgskontrollen durchführen und die gesendeten Informationen stets an veränderte Außenbedingungen anpassen. Ein kleines Beispiel soll die Potenziale eines sachgemäß betriebenen Systems veranschaulichen.
Eine kundenorientierte Filialbank betreibt 30 Filialen in verschiedenen Stadtteilen, jeder Stadtteil ist kulturell und wirtschaftlich unterschiedlich. Innerhalb eines jeden Stadtteils existieren wiederum Zeitfenster, in welchen das Zielpublikum variiert. Zusätzlich spielen Faktoren wie Urlaubssaison, Wetter, Großveranstaltungen, politische Entwicklungen, wirtschaftliche Schwankungen, filialspezifische Besonderheiten etc. eine gewichtige Rolle. Im Unterschied zu TV oder Radio Spots besitzt die Bank durch den Einsatz von Digital Signage schier unendliche Möglichkeiten der individuellen Kundenansprache. Es wäre eine Verschwendung, lediglich einige wenige Spots pauschal auf dem gesamten Netzwerk zu senden, weswegen eine grundsätzliche Definition des Zielpublikums und der zu erwartenden Werbe- / Informationswirkung zu Beginn des Projektes elementar ist.
Da es keine etablierten Standards der Erfolgsmessung gibt, sollten regelmäßige Interviews vor oder in den Filialen durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Inhalte entsprechend ihrer Zielvorgabe wahrgenommen wurden. Eine 100%ige Erfolgsquote wird man nie erreichen, doch können die Kampagnen durch wertvolles Kunden Feedback stets optimiert werden.